Archiv für den Monat: August 2014

Lagoon-Schrott – Einzelfall oder symptomatisch?

Ich habe ja schon mehrfach den Kopf schuetteln muessen ueber die Qualitaet, die man von einer franzoesischen Werft fuer den Gegenwert eines immerhin – je nach Standort – durchaus Einfamilienhauses erhaelt. Und nach vielen Gespraechen mit anderen Lagoon Eignern kann ich mich nur wundern, dass es diese Werft ueberhaupt noch gibt und dass sie – zumindest an der Stueckzahl gemessen – auch immer noch die groesste im Markt ist.
Aber was heute wieder passiert ist, das schlaegt mal wieder dem Fass den Boden aus. Eine Elektrowinsch war ausgefallen und die Loesung hiess: Kabel so kurz bemessen, dass sich durch die Vibrationen im Schiff der Kabelschuh geloest hatte. Der Elektriker bekam kaum das dazugehoerige Relais ab, so kurz waren alle Kabel. Und dies ist nicht der erste Fall von Kabeln oder Rohren, Wasserschlaeuchen u.ae., die so knapp bemessen sind, dass man sie im Reparaturfall ueberhaupt nicht ziehen kann.
Da wird wirklich nach dem Motto vorgegangen: Kunde und Reparaturfreundlichkeit sind mir egal, jeder cm kostet Geld.
Nachdem ich vorher bereits mehrere Schiffe von drei anderen Werften besessen habe, frage ich mich auch nicht mehr, wie das eigentlich einem Automobilhersteller gehen wuerde, wenn er laufend solche unausgereiften Produkte verbunden mit einer fast schon stoischen Arroganz bei Reklamationen herstellen wuerde – nein, ich weiss es: er waere schon lange bankrott, weil keiner mehr seine Autos kaufen wuerde. Aber ich erinnere mich noch gut an die tw. polemische Kritik an Bavaria und ich kann immer wieder nur feststellen: Gegen Lagoon war Bavaria vielleicht nicht direkt ein Maybach aber zumindest ein Mercedes.

Schleudergang?

10.08.2014

Viel gibt es nicht zu berichten, ausser dass nach fuenf Wochen, in denen der Wind sich jeden Tag gleich verhielt (abends eingeschlafen, gegen 11 Uhr auffrischend, zwischen 19 Uhr und 09 Uhr spiegelglatte See) vorgestern alles anders war. Die ganze Nacht schossen Fallboen den Berg runter, was dazu fuehrte, dass ich draussen schlief bzw. doeste, der Wind war kalt(ich war in eine BETTDECKE eingemummelt)und unser Start um 06 Uhr nach dem Motto: „Dann sind wir vor dem Auffrischen des Windes bereits in der Bucht von Fethiye“ auch in die Hose ging. Draussen stand naemlich eine ekelhafte alte Welle, der Wind blies inzwischen aus Nord, was zu einer zusaetzlichen neuen Welle fuehrte, die quer lief und dazu nahm unser Cat natuerlich alles immer gleich zweimal. (Joerg, das waeren fuer Dich sechs Stunden mit „ohjeohje“ gewesen).
Nadine und Snowy wurden damit auch relativ schnell seekrank und ehrlich gesagt, ich fuehlte mich auch nicht soooo doll. Naja, gestern abend vor einer Boje vor Goecek, ihr werdet es nicht glauben: Wind weg, spiegelglatte See.
Also, so schoen Kas und Kalkan und die ganze Ecke dort unten sind, aber dass man dann wieder so bloed gegenan muss auf dem Rueckweg, das macht keinen Spaß. Jetzt geht es zurueck in die Marina, morgen kommt unser neuer Besuch.

Die Buchten haben uns wieder

08.08.2014

Hurra, auf See! Nachdem wir noch kurz auf dem Wochenmarkt waren, ging es tatsaechlich los. Allerdings musste ich relativ schnell meinen Wunsch begraben, gleich bis nach Gemiler in der Bucht von Fethiye durchzuziehen – es war bereits zu spaet. Nach gut einer Stunde frischte der Wind langsam aber stetig bis auf 25 kts auf – natuerlich auf die Nase. Nee, das mussten wir nicht haben. Ich erinnerte mich an den alten Spruch: „Gentlemen never go windwards“ und drehte in die Bucht von Kalkan ab. Hier liegen wir jetzt schoen ruhig und morgen frueh um sechs geht es dann ankerauf. Dann sollten wir mindestens vier bis fuenf Stunden haben, in denen wir zurueckmotoren koennen.
An dieser Stelle – falls ihr es lest – nochmals einen ganz lieben Gruan unsere Freunde Joerg und Alex, dass sie die widrigen Umstaende so geduldig mit gemacht haben. Wir denken an Euch.
In diesem Zusammenhang kann man allerdings auch sagen, dass wir die Zeit an Land sehr gut genutzt haben. Die Ausfluege nach Myra, Xanthos, Patara und in die Schlucht von Saklikent haetten wir von den Buchten aus bestimmt nicht gemacht und uns so um tolle Eindruecke aus der Tuerkei gebracht.

…es tut sich was

07.08. 2014

„We are on delay“ war das erste, das ich heute morgen zu hören bekam, als ich beim Yanmar Mechaniker auftauchte. Gut, das war jetzt nicht wirklich neu für mich.
Jetzt haben wir 11:20 Uhr und es tut sich wirklich etwas: Der Motor wird auf einen Pickup verladen. Ab hier in Kurzform:
12:10 der Kranwagen kommt
13:30 der Motor ist im Schiff und nach mehrmaligem Ruckeln anscheinend auch am Getriebe und am Rumpf befestigt
14:05 der Elektriker kommt
14:09 der Elektriker geht wieder : „I am back in 10 min“
14:35 der Mechaniker kommt und fragt, ob der Elektriker fertig ist 14:55 der Elektriker kommt zurück
16:07 wir sind im Wasser
16:10 – 16:31 Probefahrt, alles ok

HURRA!!!!!!!

Und weil es uns hier so gut gefällt, lassen wir erst mal unseren Blackwater Tank abpumpen und bleiben dann längsseits bis morgen früh. Schließlich ist es ein Riesenunterschied, ob man schwimmt oder an Land steht. Und abgesehen davon wollen wir den Abschluss heute noch bei Smiley feiern (er hat es echt verdient, er hat uns am Anfang super mit Rat und Tat geholfen) und morgen früh noch auf den wöchentlichen Market gehen (schließlich brauche ich eine Sonnenbrille und Nadine will ihre Pumphose, die Fäden gezogen hat, reklamieren) und dann geht es wieder zurück Richtung Fethiye.
Und wieder hat sich über die letzten 10 Tage gezeigt, wie toll und freundlich die Türken sind. Es ist schon manchmal beschämend, wenn sich der Marina Manager bei dir entschuldigt, dass es so lange dauert und Dich mit dem Golfcart abholt und wieder zum Schiff fährt, weil es so heiß ist. Jedem, der irgendwann einmal vorhat, in dieser Gegend zu segeln, kann ich diese Marina nur wärmstens empfehlen!!!

Pechsträhne oder -zopf?

06.08.2014

Nur kurz:
Sonnenbrille gestern in Restaurant oder Leihwagen liegen lassen, heute Klappe am Frischwasser abgebrochen, am Vorderrad des Fahrrads zwei Speichen gebrochen, Innenlautsprecher streiken, linker Kühlschrank hat mal wieder den Dienst verweigert (toll, alle aufgetauten Lachssteaks vorsichtshalber weggeworfen), starke Zahnschmerzen, kein Motor! Ich muss das mit dem Chiemsee und der Jolle doch nochmals stärker überdenken!