Archiv für den Monat: August 2015

Fliegender Wechsel

12.08.2015 20 sm (1242 sm gesamt)

Sanny ist gut angekommen, wir hatten einen netten (und leckeren) ersten Abend und der Rotwein hat geschmeckt 🙂 Ich wuerde sogar sagen zu gut, denn wir haben bis halb 3 die Nacht im Netz verbracht. Allerdings hatte Sanny auch viel zu erzaehlen, nicht nur die Geschichten rund um den Flug. Gut, mit dem „beruehmten Ballermann“ kann ja jeder etwas anfangen und kann sich auch denken, wie es im Flieger so zugeht. Je oh je! Freue ich mich, dass wir von Sardinien aus zurueck fliegen!!!! 😛
Am naechsten Morgen haben wir fuer genau 3 Minuten die Maschinen benutzt…um dann am Strand nebenan zu ankern. Die Maenner sind an Bord geblieben und wir beide haben den Bus nach Palma genommen. Sanny hat sich in Ruhe die Kathedrale angesehen und dann waren wir einfach nur bummeln, Geschaefte, Gaesschen und Leute schauen. Am spaeten Nachmittag waren wir auch erst zurueck, mehr muss dazu nicht gesagt werden 😉

Gestern sind wir recht frueh Anker auf und konnten auch ein bisschen segeln. Unser Ziel war der Playa del Trench, wo wir vor kurzem schon geankert und in der Strandbar eine leckere Sangria probiert hatten..
Um kurz nach 12 Uhr haben wir den Anker in den Sandgrund fallen lassen. Kajak ins Wasser, Luftmatratze raus. Sanny hat sich nur fuer die Schwimmnudel interessiert und ward kurz spaeter nicht mehr gesehen. Klaus-Dieter fragte mich irgendwann, ob ich Sanny irgendwo sehe und meine Antwort war dann: ja, da vorne ist Sanny noch am rumnudeln 🙂 Wir haben uns dann mit Snowy ins Kajak gesetzt und haben ihr einen kurzen Besuch abgestattet.
Abends sind wir mit dem Dinghi an den Strand und haben es uns in der Strandbar gemuetlich gemacht. Nach der weissen haben wir noch die rote Sangria probiert, zwischendurch in einfachen (aber leckeren) Haeppchen wie u.a. frittierten, kleinen Tintenfischen gestochert und den Sonnenuntergang geschaut. Diesmal lagen wir danach nicht mehr sooo lange im Netz, haben aber Sternschnuppen sehen koennen..

Gerade segeln wir wieder Richtung Palma, Sanny fliegt heute nach Hause. Heute Nachmittag bringen wir Sanny zum Taxi. Meine Mum steigt quasi aus und Sanny ein. Zum ersten Mal kommt meine Mum an Bord, wir sind gespannt, wie es ihr gefaellt…

Palma de Mallorca

09.08.2015 30 sm (2.222 sm gesamt)
Hatte ich geschrieben, der Muell haette nachgelassen? Man soll halt den Tag nicht vor Monatsende loben. Plastikmuell ohne Ende schwimmt auch jetzt auf dem Weg nach Palma wieder um uns herum. Zum Abgewoehnen, aber wirklich!
Wir gehen in den Hafen von Palma und waehrend Nadine mit dem Schlaucher Richtung Carrefour strebt, suche ich die Werft STP, die uns in einer Woche an Land bringen soll. Ich habe sie auch recht schnell gefunden, aber wo bleibt mein holdes Weib? Nach gut anderthalb Stunden kommt das erste Lebenszeichen via Handy: „Wahnsinn, der Laden ist zweimal so gross wie die Metro“. Ok, stelle ich mich halt auf weitere 2 Stunden ein. Irgendwann kommt ein ueberladener Schlaucher dann auch um die Ecke mit einer voellig geschafften Nadine. Nachdem ich die diversen Taschen und Einkaufsroller an Bord gehievt habe, weiss ich auch, warum. Vom Franziskaner Weissbier bis zu den Activia Joghurt hat sie alles geschleppt. Ich schimpfe ein wenig mit ihr ob dieser Leistung, weil es wirklich deutlich zu schwer fuer sie war, freue mich aber auch ueber das Weissbier.
Danach geht es Richtung Port San Antonio, wo wir gleich meine Schwester einsammeln wollen. Wir bleiben aber die Nacht noch lieber draussen vor Anker – bei 160 Euro pro Nacht nur fuer zwei Mooringleinen reicht ein Tag. Heute sind wir dann fruehmorgens in die Marina, um zu erfahren: „sorry, but we are full“. Ok, inzwischen bin ich auch etwas erfahrener geworden und da ich vorher reserviert hatte, stoerte mich diese Antwort nicht so. Einfach reinfahren und durch langsames Beidrehen in einen der vielen freien Plaetze (ich wiederhole mich: „vielen freien Plaetze!!) den Marinero zu Weissglut bringen. Dann kurz bruellen: „I made a reservation via email“ und schon, schwuppdiwupp ist ein Platz frei.
Festgemacht, erste Maschine Waesche reingeworfen und unserem Bordhund die traurige Mitteilung gemacht, dass er an Bord bleiben muesse (dies fuehrt bei Snowy sofort zu absolut beleidigtem Umdrehen, Ignorieren und sich in eine moeglichst nicht einsehbare Ecke verkriechen) und dann den Bus nach Palma genommen.
Und hier kam zum ersten Mal richtig Freude auf: Die Altstadt ist bezaubernd und die Kathedrale eine Wucht! Ja, anders kann man das nicht sagen. Ich bin viel in der Welt herumgekommen, aber das war einfach nur schoen und beeindruckend.
Als wir zurueckkamen, schwamm die Purpurmond noch, wenngleich diverse Sicherungsmassnahmen (hochgestellte Kissen etc.) leider der Phantasie unseres Hundes zum Opfer gefallen waren. Nun gut. Das ist wie mit Computerviren. Mal sind wir ihm voraus, mal er uns.
Jetzt ist es gleich 20 Uhr und wir warten auf Sannis Anruf, dass sie gut gelandet und auf dem Weg zu uns ist. Dann geht es noch lecker essen und dann schauen wir mal, ob der Rotwein an Bord den Damen schmeckt.

Calas ueber Calas

07.08.2015 18 sm (2.192 sm gesamt)
Calas (Buchten) gibt es hier wirklich zu hauf an der Ost- und Suedkueste. Dummerweise sind sie alle mehr oder weniger offen – eben nach Osten oder Sueden. Und deshalb schwanken wir wie betrunken in der Duenung. Das ist tagsueber noch ganz lustig, aber spaetestens beim zu Bett gehen hoert der Spass auf. Wenn man nachts immer wieder durch die Duenung wachgeschuettelt wird, verliert man irgendwann die Lust.
Und so haben wir uns die letzten drei Naechte nach Sardinien zurueckgesehnt, aber…
.heute wohl endlich eine Bucht gefunden, die durch eine vorgelagerte Insel weitgehend ruhig zu sein scheint. Irgendwie gilt auch beim Segeln wie immer im Leben: Fahr einfach dahin, wo du die meisten Schiffe siehst.
Auch der Muell hat nach dem Runden des Capo Salinas (Suedostpitze Mallorcas) deutlich abgenommen. Er scheint wirklich angespuelt zu werden.
Morgen geht es nach Palma, denn uebermorgen hat sich meine Schwester fuer einen Besuch angesagt. Leider nur fuer drei Tage, aber zum Schwimmen, Schnorcheln und Sonnenbaden auch mal ganz schoen.

Richtig ekelhaft…

05.08.2015 31 sm (2.174 sm gesamt)

..dass es so viele Menschen gibt, die sich wie Schweine benehmen. Wobei dies ja schon eine Beleidigung von Schweinen ist, denn die sollen ja relativ sauber sein.
Was ich aber meine, ist die ekelhafte Angewohnheit, Muell ueber Bord zu werfen. Wir haben seit einigen Tagen Ostwind und anscheinend wird jetzt der gesamte Muell – Plastik wie auch sonstiger undefinierbarer Dreck an die Kueste Mallorcas gespuelt. Egal, in welche Bucht man kommt, sie ist vermuellt. Strand wie auch Wasser. Schwimmen gehen macht ueberhaupt keinen Spass mehr. In vielen Buchten fahren zwar so komische Boote rum mit seitwaerts haengenden Netzen, die den Muell einsammeln, aber trotzdem schwimmt noch genug herum.
Auch ansonsten ist die Fahrt entlang der Kueste nicht unbedingt lohnenswert. Bausuende reiht sich an Bausuende. Und wenn dann mal ein Abschnitt ohne Betonhotelburgen kommt, dann ist er trotz niedrigstoeckiger Bauweise total zugebaut. Schoen ist wirklich anders. Wir freuen uns jedenfalls schon wieder auf Sardinien.
Aber wie gesagt, Essen und Trinken ist leckr, wie man im Rheinland so sagt. Daher sitzen wir jetzt auch in einer Tapasbar, geniessen Sangria und Tapas und – ganz wichtig – haben Bilder zu Menorca eingestellt. Viel Spass damit…