Archiv für den Monat: August 2016

Alles hat ein Ende..

20.08. 2016

..auch das Segeln 2016.
Sind wieder wohlbehalten in unserer Marina angekommen. Auf dem Weg hierher schlug doch tatsaechlich die Angel an. Nadine nahm sofort Fahrt weg, rollte die Genua ein und ich nahm die Angel und holte langsam ein. Der Fisch kaempfte dermassen, dass ich mich gefragt habe, wann die Schnur reisst. Da wir rd. 200 m draussen hatten, war es ein echter Kampf. Vor meinem geistigen Auge sah ich schon einen 15kg Tuna oder – noch besser – einen schoenen Schwertfisch. Nadine legte Kaescher und Messer raus und nahm sich das Fernglas, weil man ihn langsam aber sicher im Kielwasser kaempfen sah. „Der sieht aber irgendwie komisch aus, so hellblau“, meinte sie. Na und wie das Ganze ausging, das sage ich nicht. Nicht hier. Aber wenn Ihr Euch die Bilder anschaut, die ich jetzt als letzte Bilder fuer 2016 einstelle, dann seht Ihr es. Ich sage nur: deprimierend!

morgen geht es weiter

18.08. 2016

Vollmond heute. Leider werden wir wohl nicht viel zu sehen bekommen. Schon gestern Nacht zog ein – wenn auch nur kleines – Regengebiet ueber uns hinweg und auch heute ist es wolkig und Regen im Verlauf des Tages angesagt. Dazu ist es ziemlich schwuel – aber dagegen gibt es ja das Wasser: Reinspringen und sich wohlfuehlen.
Morgen wollen wir nach Capraia segeln und dort noch ein oder zwei Tage bleiben, bevor es zurueck in unsere Marina geht und wir den Sommerurlaub an Bord beenden werden. Bevor es dann mit dem Wohnmobil durch die Toskana und in unsere alte `Heimat Vrsar/Kroatien geht, wird in aller Ruhe noch das Schiff vom Salz befreit, geputzt und gewienert und anschliessend auf den Winter vorbereitet. Ob es Spass macht, den Kamin und die Heizung schon herauszukramen bei den Temperaturen? Wahrscheinlich eher nicht, aber wenn wir im November wiederkommen, soll es ja auch sofort schoen warm werden an Bord.
Unsere Freunde Conny und Paul von der My Lady haben zusammen mit Ihren Freunden Isolde und Karl Madeira erreicht. Whow, toll! Sage ich nur. Nach dem, was ich in ihrem Blog gelesen habe und Paul mir am Telefon erzaehlt hat, bewundere ich die entspannten Mienen auf dem Bild, das sie uns geschickt haben. Ich glaube, ich haette deutlich verkrampfter ausgesehen. Muss ziemlich anstrengend gewesen sein. Aber das kann man alles viel besser in ihrem Blog lesen. Ich waere jetzt gerne dabei, mit Ihnen Madeira zu erkunden, gebe aber auch ehrlich zu, dass ich die Tour zu den Kanaren sie dann doch lieber wieder alleine machen lasse. Nadine und ich merken von Tag zu Tag mehr, dass eine Weltumsegelung fuer uns nichts gewesen waere. Aus -zig Gruenden.
Aber den beiden wuenschen wir jetzt erst mal von ganzem Herzen eine entspanntere Ueberfahrt als die letzte. Einen ruhigen Start morgen, kommt gut an, fair winds und vergesst uns nicht im Mittelmeer. 🙂

…buchteln ist entspannend

15.08.2016
Nachdem ein Marinaaufenthalt – insbesondere im August – die Bordkasse ja doch erheblich strapaziert und unsere neuen deutschen Freunde fuer kurze Zeit aus privaten Gruenden nach Hause fuhren, haben wir uns Samstag auf die lange, lange Reise gemacht und den Anker 0,8 sm weiter noerdlich in der Baie de Tamarone fallen lassen. Ich muss nicht betonen: auf 5 m Sandgrund und in kristallklarem Wasser. Also was die Sandstraende rund um Sardinien und Korsika angeht, das haelt aber absolut einem Vergleich mit der Karibik stand. Nur leider fehlt die bunte und artenreiche Unterwasserwelt (wobei ich sagen muss, dass ich gestern beim Schnorcheln sogar einen Rochen gesehen habe).
Wir bekamen dann auch nachmittags gleich Kaffeebesuch. Corinne und Bernard kamen mit ihrem grossen schwarzen Schlauchboot, ihren beiden Toechtern und einem Freund vorbei. Da Bernard sehr gut Englisch spricht, war es auch nicht anstrengend und beim Ablegen versprachen sie, in den naechsten Tagen wieder einmal vorbei zu schauen.
Ansonsten gibt es auch nicht viel zu berichten. Der Tag vergeht mit Lesen, Snowy spazieren gehen, schnorcheln und Bootsarbeiten wie Winschen fetten, Wassermacher laufen lassen oder Schlaucher putzen. Abends wird es fuer rd. 2 Stunden etwas wackelig, da dann wie an einer Richtschnur alle Motorboote die naheliegende Marina ansteuern und Schwell in die Bucht steht. Es ist unvorstellbar, was da alles ankommt. Heute habe ich mal angefangen zu zaehlen, aber bei 100 habe ich die Lust verloren.
Heute morgen sind wir mal zum Strand geschnorchelt, haben wieder den Rochen gesehen (es scheint ein Einzeltier zu sein, das sich immer an der gleichen Stelle aufhaelt) und hatten unseren Spass mit dem Anker eines unserer Nachbarn. Dieser Vertreter eines suedeuropaeischen Landes (ich nenne keine Nationalitaeten, um mich nicht irgendeiner Kritik auszusetzen), das fuer seine Ankerkuenste bekannt ist, kam gestern Nachmittag mit rd. 5 kts angerauscht. Auf einen kurzen Ruf des Skippers liess seine bessere Haelfte den Anker und rd. 10 bis 15 m Kette fallen, waehrend er ungebremst erst ueber Kette und Anker fuhr, dann einen engen Kreis zog, abstoppte und die Maschine abstellte. Genauso sah es unter Wasser aus: Der Anker lag friedlich auf dem – wohlgemerkt: auf, nicht im – Sand, die Kette im Kreis um den Anker gewickelt und dann steil nach oben. Vielleicht schnorchel ich nachher nochmals hin und mache ein Foto. Man glaubt es einfach nicht und was das Frustrierendste ist: Heute morgen lag das immerhin 12m-Schiff immer noch da, wo es gestern Abend lag. Und unsereins faehrt den Anker ein, gibt lieber 10 m mehr als zu wenig Kette und geht ab 25 kts Wind nachts Ankerwache. Naja, was solls.
Da das Wetter zumindest in den naaechsten Tagen stabil bleiben soll, werden wir uns hier auch nicht wegbewegen.

…was ein Ritt

10.08.2016

Nachdem wir eine ruhige Nacht in einer Traumbucht verbracht haben (kristallklares Wasser ueber Sand) sind wir heute morgen zurueck nach Macinaggio. Ich hatte noch gehofft, dass sich die Wetterwelt einmal irrt, aber leider behielt sie diesmal recht. Punektlich um 08 Uhr ging es mit einem leichten Westwind los, der sich schnell auf 30 kts steigerte. Was wiederum an Bord zu einem ersten und relativ schnell auch zweiten Reff im Gross und der Genua fuehrte, Schwimmwesten fuer Nadine und mich und Lifebelt fuer Snowy. Aber eben auch 8 bis 9,5 kts Fahrt ueber Grund. Nur die irgendwann einmal ziemlich hohen Wellen von der Seite waren gewoehnungsbeduerftig. Ich habe mir an sich abgewoehnt, Wellenhoehen zu schaetzen, da der subjektive Faktor doch recht hoch ist, aber wenn dann bei einem hochbordigen Kat Wellen ins Cockpit einsteigen, dass dieses eine recht lange Zeit braucht, um zu lenzen, wir das erste Mal die Salontuer abschliessen und Nadine, Snowy und ich klatschnass sind, kann sich jeder die Hoehe denken. Snowy hielt sich supertapfer. Er spuckte nicht, ganz im Gegenteil: trotz der Schaukelei wurde ein grosses Geschaeft erledigt. So etwas nennt man dann wohl cool- oder wie Nadine sagte: Snowy sch…auf die Welle!
Trotz aller Schaukelei: das Segeln war toll. Nachdem wir Cap Corse gerundet hatten, kam die Welle von hinten und es wurde schlagartig angenehmer. Bevor wir in die Marina einliefen, haben wir erst einmal vor dem Strand davor geankert: Aufrauemen, essen und entspannen waren angesagt. Ich laufe auch nicht gerne bei 24 kts Wind in eine Marina ein. Und wie herrlich ist es, in Lee einer Kueste zu ankern – zumal auf Sand. Ich wusste gar nicht, was ich in Kroatien vermisst habe, aber seit wir hier noch in bombenfest haltendem Sandgrund ankern, weiss ich es.