Archiv für den Monat: Juni 2018

Elba, die Schöne

05.06.2018
An sich wollten wir ja schon gestern nach Elba aufbrechen. Das Stromkabel war auch fast schon gekappt, als ein Blick auf das aufkommende Wetter und den zunehmenden Wind aus Süd den Skipper bewog, den Nothalteknopf im Kopf zu drücken.
Gut so! Keine 30 min später blitzte und donnerte es, der Wind aus Süd blies mit gut 20 kn und es regnete cats and dogs. Wir genossen also den Tag an Bord mit Lesen und kleinen Arbeiten und freuten uns über unsere richtige Entscheidung.
Heute morgen sah es auch nicht besser aus. Ein Blick in die Wetterwelt und Windy machte aber Hoffnung und so weckte der Skipper seinen Crew laut und brutal mit „smoke on the water“. 45 min später waren wir unterwegs.
Und was am Anfang so gar nicht gut aussah, entpuppte sich als absolut richtige Entscheidung. Ein schöner Westwind mit konstant 18 bis 22 kts blies die Purpurmond mit 7 bis 8,5 kn Richtung Elba. An Land hingen dunkle Wolken und man sah den Regen, auf See klarte es immer mehr auf. Bei blauem Himmel und Sonne liefen wir fünf Stunden später in den Hafen von Portoferraio. So schnell waren wir noch nie nach Elba gekommen. 36 sm in fünf Stunden – Hammer.
Normalerweise sparen wir uns ja die teuren Hafengebühren und liegen lieber auf Reede (Portoferraio gehört zu den teuersten Häfen des Mittelmeeres), aber da Bibi das erste Mal hier ist, ist es einfach schöner, wenn man immer vom Schiff kann. Und das wird bereits kräftig genutzt. Nach einem Eis am Hafen mit Blick auf die wunderschöne Altstadt haben die Damen sich landfein gemacht und besichtigen jetzt kulturelle Sehenswürdigkeiten wie auch Boutiquen. Snowy und der Skipper genießen derweil das Treiben im Hafen und ihre Ruhe.
Morgen geht es in die anliegende Bucht – für die einen zum Schwimmen, für die anderen eine Gelegenheit, das Unterwasserschiff und die Propeller einer gründlichen Reinigung zu unterziehen.

…und die Sommerferien an Bord beginnen

3. Juni 2018, Marina Cala de Medici

Gestern sind wir mit Bibi in der Marina eingetroffen. Uli hat noch Termine und fährt mit dem Auto direkt nach Korsika, um uns dort zu treffen.
Vorangegangen war eine Odyssee – Am Freitag sollte Bibi von Düsseldorf nach Salzburg fliegen, um dann am Samstag mit uns hierher zu fahren. Ok, wir waren morgens um 8 Uhr in Salzburg, nur Bibis Flieger landete zu der Zeit in Stuttgart. Technischer Defekt. Um 14 Uhr wieder nach Düsseldorf zurück, um um 18:35 nochmals nach Salzburg zu fliegen. Tatsächlich flog sie dann um 21 Uhr ab (technischer Defekt) und landete gegen 22:30. Aber was will man auch von einer Airline erwarten, die Walter heisst. Ich sage nur: „Mein Gott, Walter“. Und ich erinnere mich auch noch, dass ich einmal mit dieser Airline nach Erfurt fliegen sollte, um dort einen Vortrag zu halten. Als ich am Check In ankam, sagte man mir lapidar: „Die starten gerade. Die fliegen 45 min eher ab.“ Wie ich später erfuhr, wurde das dann der Witz des Tages auf dem Symposium, an dem ich daher nicht teilnehmen konnte.
Aber wie heisst es so schön: Ente gut, alles gut. Und so gingen wir gestern Abend lecker essen im Volver und trainierten heute alles wieder ab, um das Boot startklar zu machen und insbesondere von einer dicken Salzkruste zu befreien. Also, was hier im Winter bei Sturm über die ja immerhin 9 m hohe Mauer an Gischt kommen muss, habe ich bisher noch nicht erlebt. Selbst die Reissverschlüsse der Persenninge weigerten sich, aufzugehen – erst durch den Einsatz von Rostlöser in Verbindung mit einer Kombizange ließen sie sich erweichen.
Morgen wollen wir dann Richtung Elba starten und Bibi Portoferraio zeigen. Leider soll es bedeckt und etwas regnerisch sein, zudem kommt das bisschen Wind direkt auf die Nase – also wird motoren angesagt sein.