Und wer waren die wirklich Leidtragenden der letzten Woche?

02.05.2015 72 sm (266 sm gesamt)

Pustekuchen! Nicht wir. Obwohl wir uns so gefuehlt haben mit dem ewigen Gequietsche der Fender und dem Schwell.
Nix da, es waren unsere Fender! Die, die einen Stoffueberzug hatten,sehen noch ganz gut aus, nur der Ueberzug ist entweder gerissen oder aufgerubbelt. Die anderen sehen aus wie an der Kaesereibe entlanggezogen.
Nach einer ruhigen Ueberfahrt von Santorin nach Pholegandros blieben wir dort nur eine Nacht in einer einsamen Bucht und haben uns gestern bei an sich ruhigem Wetter, aber einer bloeden, steilen Restwelle gegenan in die weite Bucht von Milos aufgemacht. Diese Bucht, die einen Durchmesser von gut 5 sm hat, zaehlt zu den sichersten im ganzen Mittelmeerraum. So liegen wir ziemlich am Ende, da ab heute Nachmittag schon wieder bis 30 kn aus Suedwest vorhergesagt sind. Wahrscheinlich bleiben wir bis Montag morgen hier. Dann soll das Wetterfenster guenstig sein fuer die rd. 75 sm zum Peloponnes.
Hinter uns am Ufer steht ein kleines Wochenendhaus, in dem gestern kraeftig und laut der 1. Mai gefeiert wurde. Irgendwann im Laufe des fruehen Abends loeste sich ein kleines Boot vom Steg mit froehlichen jungen Menschen, kam zu uns und lud uns ein, mitzufeiern.
Mit einem Sixpack Bier bewaffnet und landfein umgezogen wurden wir dann von den rd. 40 Feiernden jeden Alters willkommen geheissen. Bevor wir richtig schauen konnten, sassen wir schon mit am Tisch, hatten Gegrilltes vor uns auf dem Teller und ein Bier in der Hand. Alle wollten wissen, wo wir herkommen, und im Nu entspann sich auf Englisch eine lebhafte Konversation (soweit dies bei der extrem lauten griechischen Volksmusik moeglich war). Das Haus gehoert wohl einem Athener Freund, der es seinen Freunden auf Milos zum Feiern zur Verfuegung stellt.
Erstaunlich war, wieviel junge Menschen dann im Laufe des Abends zur Violine und Gitarre griechische Volkstaenze tanzten, streng nach Maennern und Frauen getrennt. Ich fuehlte mich unheimlich an den Film „Alexis Sorbas“ erinnert.
Irgendwannn mussten wir dann mal wieder zurueck an Bord; da die Musik fuer Snowy zu laut war, hatten wir ihn nach kurzer Zeit wieder an Bord gebracht. Wir sprachen noch eine Gegeneinladung fuer heute Nachmittag aus und nun sind wir mal gespannt, wer so alles kommt.